Hinter den Kulissen

Jede Theaterinszenierung bringt eine Vielzahl an unterschiedlichen Produktionsschritten und zu erledigenden Arbeiten mit sich, deren Aufwand und Umfang am Ende während der Vorstellungen für den Zuschauer nicht immer ersichtlich ist. In professionellen Theaterbetrieben gibt es unterschiedliche Gewerke mit ganz speziellen Zuständigkeiten. So werden alle Aufgaben entsprechend verteilt und jede Abteilung leistet ihren Beitrag zum großen Ganzen. Diese Aufgaben fallen auch bei unseren Produktionen an, allerdings gibt es bei TOHUWABOHU keine einzelnen Gewerke. Daher liegt es in der Verantwortung unseres Leitungsteams und den an der Produktion beteiligten Künstlern, alle Produktionsschritte zu managen und zu realisieren. Aber auch unsere jungen Mimen werden in vielen Bereichen mit aktiv und unterstützen auch jenseits der Bühne den Erfolg einer Inszenierung.

Handgefärbte Kostüme des Weihnachtsmärchens DIE ZWÖLF MONATE | Foto: Katharina Berndt

Im Vergleich zum "Gesamtkunstwerk", das jede Inszenierung auf ihre eigene Weise ist, stellt die künstlerische Probenarbeit tatsächlich nur einen kleinen Teil dessen dar. Ob Konzeption, Finanzplanung und Fördermittelbeschaffung, Textbearbeitung vor Probenbeginn, dramaturgische Auseinandersetzung mit dem Stück und dessen Thematik, Bühnen-, Kostüm- und Maskenbild, technische Einrichtung und Betreuung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kartenvorverkauf, Besucherorganisation, Abrechnung und Dokumentation ... all diese Aufgaben fallen an und müssen erledigt werden. Für die jungen Mitglieder von TOHUWABOHU sind das regelmäßige Schauspieltraining und die gezielten Proben natürlich die Hauptaufgaben. Uns ist es jedoch wichtig, die jungen Spieler*innen auch in andere Bereiche des Produktionsablaufes mit einzubeziehen. So sind die Jugendlichen häufig auch an der Erarbeitung eines Programmheftes beteiligt, verfassen redaktionelle Beiträge oder steuern Zeichnungen bei. Und auch bei der Verbreitung des Werbematerials wirken sie ganz aktiv mit und verteilen Flyer und Plakate in Schulen, Einrichtungen und Geschäften ihrer Heimatorte. Nur so ist es uns überhaupt möglich, die Informationen über unsere Projekte großflächig zu streuen. Auch bei der Erstellung von Kostümen und Requisiten sind die Jugendlichen oft mit beteiligt und übernehmen vor allem zeitaufwendige Gestaltungsarbeiten. Nicht selten sind es auch Mitglieder unserer Ensembles, die die technische Betreuung einer Inszenierung realisieren und während der Aufführungen Licht, Ton und manchmal auch Videoeinspielungen steuern. Und auch der eine oder andere Regieassistent fand sich schon in unseren Reihen und unterstützte eine Produktion auf Seiten des künstlerischen Leitungsteams. 

Indem wir die jungen Mimen auch in diese Aufgaben mit einbeziehen, rufen wir nicht nur eine stärkere Identifikation mit dem Projekt hervor, sondern können auch noch viele sowohl künstlerische als auch soziale Kompetenzen vermitteln und geben den Jugendlichen Gelegenheit, ihr Können anzuwenden und ihre Stärken und Schwächen zu erkennen.

Eine der größten Aufgaben im direkten Kontext der Aufführungen ist das Maskenbild. Nicht selten stehen in unseren Stücken mehr als 20 Personen auf der Bühne, die vor jeder Vorstellung zum Teil sehr aufwendig geschminkt und frisiert werden müssen. Auch hier leisten oft Mitglieder anderer Ensembles oder engagierte Eltern großartige Unterstpützung. Meist sind es aber die Spieler*innen selbst, die sich und andere schminken oder überall dort Hand anlegen, wo es nötig ist. Parallel dazu ist jede*r selbst für die Einrichtung der eigenen Kostüme und Requisiten verantwortlich. Kurz vor der Vorstellung erfolgt dann noch eine körperliche und stimmliche Erwärmung. 

Diese lange Vorbereitung wurde im Mai 2016 vor einer Vorstellung von PETER STRUWWEL & DR. SCHOCK fotografisch begleitet von Dietmar Hiergeist: